Die typischen Schritte zur Installation von Drittanbieter-Software auf einem UNIX® System sind:
Download der Software, die als Quelltext oder im Binärformat vorliegen kann.
Auspacken der Software. Dies ist typischerweise ein mit compress(1), gzip(1), bzip2(1) oder xz(1) komprimiertes Tar-Archiv.
Durchsuchen der Dokumentation, die sich in
INSTALL
, README
oder mehreren Dateien im Verzeichnis
doc/
befindet, nach Anweisungen, wie
die Software zu installieren ist.
Kompilieren der Software, wenn sie als Quelltext
vorliegt. Dazu muss vielleicht das
Makefile
angepasst, oder
configure
ausgeführt werden.
Testen und installieren der Software.
Ein FreeBSD-Port ist eine Sammlung von Dateien, die das Kompilieren der Quelltexte einer Anwendung automatisieren. Die Dateien, die ein Port umfasst enthalten alle notwendigen Informationen um die Anwendung herunterzuladen, zu extrahieren, anzupassen und zu installieren.
Wenn die Software nicht bereits für FreeBSD angepasst und getestet wurde, muss vielleicht sogar der Quelltext angepasst werden, damit die Software funktioniert.
Bislang wurden über 24,000 Anwendungen von Drittanbietern nach FreeBSD portiert. Falls möglich, werden diese Anwendungen als vorkompilierte Pakete zur Verfügung gestellt.
Pakete können mit FreeBSDs Paketverwaltungswerkzeugen manipuliert werden.
Pakete und Ports beachten Abhängigkeiten zwischen Anwendungen. Wenn ein Paket oder die Ports-Sammlung benutzt wird, um eine Anwendung zu installieren, dann werden fehlende Bibliotheken zuerst installiert, sofern sie nicht schon vorher installiert waren.
Ein FreeBSD-Paket enthält vorkompilierte Kopien aller Befehle
für eine Anwendung, sowie zusätzliche Konfigurationsdateien und
Dokumentation. Pakete können mit den pkg(8)-Befehlen, wie
pkg install
, manipuliert werden.
Obwohl beide Technologien gleichartig sind, so haben Pakete und Ports jeweils ihre eigenen Stärken. Welche Technologie eingesetzt wird, hängt letzten Endes von den Anforderungen ab, die an eine bestimmte Anwendung gestellt werden.
Das komprimierte Paket einer Anwendung ist normalerweise kleiner als das komprimierte Archiv der Quelltexte.
Pakete müssen nicht mehr kompiliert werden. Dies ist ein Vorteil, wenn große Pakete wie Mozilla, KDE oder GNOME auf langsamen Maschinen installiert werden.
Wenn Sie Pakete verwenden, brauchen Sie nicht zu verstehen, wie Software unter FreeBSD kompiliert wird.
Da die Pakete auf möglichst vielen System laufen sollen, werden Optionen beim Übersetzen zurückhaltend gesetzt. Wird eine Anwendung über die Ports übersetzt, können die Optionen nach eigenen Bedürfnissen angepasst werden.
Die Eigenschaften einiger Anwendungen werden über Optionen zum Zeitpunkt des Übersetzens festgelegt. Apache kann zum Beispiel über eine große Auswahl an eingebauten Optionen konfiguriert werden.
Für einige Fälle existieren verschiedene
Pakete einer Anwendung, die beim Übersetzen
unterschiedlich konfiguriert wurden. Für
Ghostscript gibt es ein
ghostscript
-Paket und ein
ghostscript-nox11
-Paket, die sich durch
die Xorg Unterstützung
unterscheiden. Das Erstellen von verschiedenen Paketen wird
aber schnell unhandlich, wenn eine Anwendung mehr als ein
oder zwei Optionen zum Zeitpunkt des Übersetzens
besitzt.
Die Lizenzbestimmungen mancher Software verbietet ein Verbreiten in binärer Form. Diese Software muss als Quelltext, der durch den Benutzer kompiliert werden muss, ausgeliefert werden.
Einige Leute trauen binären Distributionen nicht, oder sie ziehen es vor den Quelltext zu lesen, um diesen nach möglichen Problemen zu durchsuchen.
Der Quellcode wird benötigt, um individuelle Anpassungen anzuwenden.
Wenn Sie über aktualisierte Ports informiert sein wollen, lesen Sie die Mailinglisten FreeBSD ports und FreeBSD ports bugs.
Bevor Sie eine Anwendung installieren, informieren Sie
sich auf der Seite https://vuxml.FreeBSD.org/
über mögliche Sicherheitsprobleme mit der Anwendung, oder
führen Sie pkg audit -F
aus, um alle
installierten Pakete auf bekannte Sicherheitslücken zu
überprüfen.
Der Rest dieses Kapitels beschreibt, wie man Software Dritter mit Paketen und Ports unter FreeBSD installiert und verwaltet.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.